Seit März 2024 ist der Biolandhof „Remlinger Rüben“ Projektpartner von BigData@Geo 2.0. Als Teil des Remlinger Saatmarktes feierte der Betrieb am 15.09.2024 sein jährliches Hoffest und bot den interessierten Besuchern „Bio-Landwirtschaft zum Anfassen“. Neben spannenden Einblicken in Anbau, Lagerung und Verpackung der angebauten Produkte gab es vor allem viele Informationen zum Thema nachhaltige Wassernutzung.
Seit 1993 betreibt die Familie Schwab ökologischen Landbau. Von den bewirtschafteten 90 ha entfallen ca. 45 ha Ackerfläche auf Möhren, Kartoffeln und Zwiebeln rings um Remlingen. Weitere mainfränkische Vertragspartner beliefern den Hof zusätzlich mit ihren Feldfrüchten, die dort gelagert und für den Verkauf vorbereitet werden. Firmengründer Thomas Schwab erklärte bei seiner Hofführung anschaulich, wie er den bewässerungsintensiven Anbau von Möhren und Kartoffeln trotz zunehmend trockenerer Sommer durch ausgeklügelte Wassernutzung umsetzt: Eine Tröpfchenbewässerung, die teils aus lokalen Wasserspeichern gespeist wird, versorgt die Pflanzen beim Wachstum. Verlegen und Instandhalten der Schläuche sind aufwändig, zumal die Industrie hierfür bisher kaum passende Geräte anbietet und „Marke Eigenbau“ gefragt ist. „In Regionen, in denen (noch) ausreichend Niederschläge fallen, wird nach wie vor auf Überkopfbewässerung der Pflanzen gesetzt. Damit Technikhersteller in die Entwicklung von Geräten zur wassersparenden Bewässerung investiert, bräuchte es mehr Bedarf und finanzielle Anreize von außen“, so Thomas Schwab. Um die Produkte dann nach der Ernte für die Auslieferung an den Handel vorzubereiten, wurde in ein aufwändiges Wasserrecycling investiert, welches nur im letzten „Waschgang“ auf Wasser in Trinkwasserqualität angewiesen ist und somit den Verbrauch hiervon stark verringert.
Die Familie Schwab sieht sich auf dem richtigen Weg, ihr Gemüse auch in Zukunft durch Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen anbauen zu können. Die Wissenschaftler von BigData@Geo 2.0 werden sie hierbei mit ihren Forschungsergebnissen nach Kräften unterstützen, indem die Auswirkungen des Klimawandels auf der Feldskala genauer untersucht werden und aus Drohnendaten pflanzenbezogene Indikatoren wie Wasserstress und Bewässerungsbedarf ermittelt werden.